Trumps Verhältnis zu den Aktienmärkten
Seit Amtsantritt hat er mehr als 50 Mal bei öffentlichen Auftritten die boomenden Börsen kausal mit seiner Wirtschaftspolitik erklärt, obwohl Fachleute ihm davon abgeraten hatten. Binnen eines Jahres sei so ein Mehrwert von 8000 Milliarden Dollar entstanden, der allen Amerikanern nutze, behauptete Trump. Das, und nicht die für ihn konstant negativen Beliebtheitswerte in den Umfragen, sei der wahre Gradmesser für die Wertschätzung, die er erfahre – und verdiene. „Sie sehen ja, was mit den Aktienmärkten passiert. Die Leute erkennen an, was wir tun.“
Noch in seiner „Rede zur Lage der Nation“ in der vergangenen Woche betonte er, dass die „Aktienmärkte einen Rekord nach dem anderen gebrochen haben“. Diese Angeber-Pose fällt ihm nun auf den Kopf. Das jähe Ende der Kurs-Rallye ist untrennbar mit seiner Präsidentschaft verbunden. Der frühere Regierungssprecher von Vorgänger Barack Obama, Jay Carney, reagierte mit dezenter Schadenfreude: „Wenn Du den Anstieg für Dich reklamierst, gehört Dir auch der Absturz.“ Als die negativen Kursdaten am Montag im Fernsehen fortlaufend aktualisiert wurden, hielt Trump in Ohio eine Rede vor Industriearbeitern. Er erwähnte die Börse mit keinem Wort.
Posted: Februar 7th, 2018 under Allgemein.
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