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Glossenhauer

Schnallnix – der Wähler

Von Severin Groebner

Asterix war schon bei Goten, Ägyptern, Spaniern, Pikten, Belgiern, Briten, im Morgenland und in der Neuen Welt. Aber ein Band fehlt noch.

Was noch fehlt, ist „Asterix bei den Austriaken“. Darin werden Asterix und Obelix von Majestix als Wahlbeobachter zu seinem entfernten Cousin Imachnix ins Lande Austria geschickt. Imachnix war jahrelang Chef und hat sich mit seinem Zwillingsbruder Imachauchnix die Macht im Dorf geteilt. Dann kam der junge Ischeißminix, Sohn von Imachauchnix, und hat zusammen mit seinem Kumpel Glaubmirnix die beiden alten Häuptlinge vertrieben. Das ging für Ischeißminix, Glaubmirnix und ihre Anhänger so lange gut, bis Glaubmirnix versucht hat, einer skythischen Prinzessin den Dorfbrunnen und den Barden Unabhängix zu verkaufen. Dummerweise war das aber keine Prinzessin, sondern eine Klatschtante, die nun allen die Geschichte von Glaubmirnix erzählt. Und immer sagt sie, wie lustig Glaubmirnix im Unterhemd aussieht.

Deshalb müssen die Austriaken jetzt einen neuen Chef wählen. Ischeißminix will natürlich wieder auf den Schild gehoben werden und verteilt großzügig Geschenke an alle, die nicht schnell genug weglaufen können. Und er ist berüchtigt für seine großen Ohren. So kann er bis zu 300 Menschen gleichzeitig das Gefühl geben, ihnen zuzuhören. In Wahrheit zählt er während solcher Veranstaltungen im Geist das Geld, das er von Hortensia – einer reichen Gutsbesitzerin, Witwe eines römischen Centurio – erhalten hat.

Glaubmirnix dagegen hat es da schwerer. Der Vorfall hat ihn geistig total verwirrt. Er kennt sich nicht mehr aus. Er weiß nicht mehr, wer er ist. Manchmal nennt er sich Norbert und ist ganz, ganz lieb, dann wieder Herbert und ist sehr, sehr zornig, oder er legt sich einen Fantasienamen zu und nennt sich Hazeh. Dann kriegt er einen blauen Kopf, betrachtet stundenlang sein Spiegelbild im Dorfteich und sagt: „Das bin doch nicht ich, mein Herr!“ Trotzdem will er Chef werden. Und deshalb beschimpft er Ischeißminix, und der beschimpft Glaubmirnix.

Natürlich gibt es noch andere Kandidaten: Gutemienezumbösenspiel zum Beispiel. Ein Findelkind, das Imachnix aufgezogen hat und das beim Dorfdruiden in die Lehre gegangen ist. Jetzt möchte sie mit sogenannten Konzepten die Dorfbewohner für sich gewinnen. Aber keiner weiß recht, was das sein soll. Und es gibt Bösemienezumgutenspiel, die heimlich in Ischeißminix verliebt ist. Weil der aber nichts von ihr wissen will, ist sie tagsüber sehr böse zu ihm. Nachts sitzt sie aber schmachtend am Fenster und träumt davon, mit ihm das Lager zu teilen. Weiters kandidieren Verbrenntsjetztnix, der überall Bäume pflanzen will, und ein Schwammerl.

Als Asterix ankommt, sieht er, dass es der dorfbekannte Würfelspieler Novomatix geschafft hat, zusammen mit Glaubmirnix als Aufpasser für den Kupferkessel voller Sesterzen eingesetzt zu werden. Nach wenigen Seiten kommt er auch drauf, dass Ischeißminix und Glaubmirnix nur zum Schein streiten. Heimlich hinter der Dorfschank haben sie längst verabredet, nach der Wahl genauso weiterzumachen wie vorher. Werden die Austriaken den Schwindel rechtzeitig bemerken? Wird Asterix Novomatix eine knallen? Glauben die Austriaken alles, was Unabhängix ihnen erzählt?

Sicher ist nur, dass Obelix am Ende sagt: „Die spinnen, die Austriaken!“